Februar 33 – der Winter der Literatur: Autor Uwe Wittstok im Gespräch met Christoph Buchwald
Nach Hitlers Machtergreifung im Februar 1933 wurden alle wesentlichen Bürgerrechte in Deutschland außer Kraft gesetzt. Die Aktionen der SS und SA richteten sich auch gegen Kunstschaffende und Schriftsteller. Uwe Wittstock erzählt eindrucksvoll und voller Details wie in wenigen Wochen das literarische Leben der Weimarer Republik erstarb und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin, Joseph Roth und viele andere immer fester zuzog. Wittstock vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist und entfaltet ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein komplexes Bild einer ungeheuerlichen Zeit.
Uwe Wittstock ist Literaturkritiker und Buchautor. Er veröffentlichte u.a. Biografien über Karl Marx und Marcel Reich-Ranicki. Bis 2018 war er Redakteur des Focus, für den er heute als Kolumnist schreibt. Zuvor hat er als Literaturredakteur für die FAZ (1980-1989), als Lektor bei S. Fischer (1989-1999) und als stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die Welt (2000-2010) gearbeitet. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet. Wittstocks Buch Februar 33 war lange auf den deutschen Bestsellerlisten und wurde in sieben Sprachen übersetzt. Die FAZ nannte es einen “großen Wurf”, die Süddeutsche Zeitung ein “aufrüttelndes und ergreifendes Buch”, der Spiegel “eine Art Roman der Vergeblichkeit und Würde”.
Christoph Buchwald führt zusammen mit seiner Frau Eva Cossée den Cosseeverlag in Amsterdam. Davor arbeitete er in Deutschland bei den Verlagen Claassen, Hanser, Luchterhand, Suhrkamp. Er ist der zweite Ausländer, der einen niederländischen Ritterorden erhielt. Er wurde für seinen Einsatz für die niederländische Literatur über die Landesgrenzen hinaus ausgezeichnet. Der Cosseeverlag widmet sich in großem Maße der deutschen Literatur als niederländischer Herausgeber von u.a. Bernhard Schlink, Hans Magnus Enzensberger und Silke Scheuermann.
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Niederlande, Uitgeverij Cossee und der Deutschen Botschaft Den Haag.
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dinsdag 22 november 2022
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